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Detaillierte Beschreibung der Situation indischer Psychiatriebetroffener

Bhargavi Dhavar schrieb am 18.12.2010:

Bild aus Indien

Von links: Iga Daniel Mwesigwa, Uganda, adopted board-member of WNUSP
Bhargavi V. Davar, India, board-member of WNUSP

Die indische Verfassung verweigert Menschen mit psychischer Krankheit die bürgerlichen Rechte. Wir nennen es Bürgerlichen Tod. Wir verlieren vor dem Gesetz den Status als Person insgesamt. Keine Zivilrechte, können keine Vereinigungen bilden, um an der Demokratie teilzuhaben. Wenn wir unsere Stimme erheben, laufen wir Gefahr, untergebracht zu werden. Ja meistens haben wir nur Strafanstalten, Schocks ohne Anästhesie gibt es bis heute. Schockbehandlung wird weitgehend von Doktoren befürwortet.

Gebrauch von Zwangsmethoden ist eher die Regel als die Ausnahme. Betroffene werden im Haus oder in Anstalten eingesperrt, mit geringen Möglichkeiten, sich auszudrücken oder Vereinigungen zu bilden. Die Situation ist im südlichen Asien und in südostasiatischen Ländern ähnlich. Indien ist der neue Bestimmungsort für Psychopharmaka. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Familien psychiatrische Verordnungen erhalten, ohne dass der Arzt seinen Patienten jemals sieht. Dass Familienangehörige Medikamente heimlich in das Essen mischen, kommt ebenfalls recht allgemein vor.

Ja, und sicher gibt es Käfige, in die Menschen reingesteckt werden, ohne Kleidung, Toiletten und Wasser. Die Anstalten sind in diesem Land die erdenklich übelsten Orte. Meist sind es geschlossene Stationen, wo die Leute zusammengepfercht sind und kaum das Tageslicht sehen.