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Kleine Demo gegen Zwang und Gewalt in Psychiatrien

 

Königslutter am Elm: AWO Psychiatriezentrum

 

Am Freitagnachmittag (24. Juli) demonstrierten in Königslutter zirka fünfzehn Personen gegen Zwangsmaßnahmen in Psychiatrien. Sie riefen „Psychiatrie geht auch zwangfrei!“ und „Für die Freiheit! Für das Leben! Zwangsanstalten das Handwerk legen!“, verteilten Flugblätter mit ihren Forderungen und diskutierten mit Passant*innen auf ihrem Demonstrationszug vom AWO Psychiatriezentrum (APZ) über die Innenstadt zum Kaiserdom.

In Redebeiträgen informierten Anhänger*innen der Initiative Zwangbefreit, der Landesarbeitsgemeinschaft Psychiatrie-Erfahrener Niedersachsen und andere Demonstrationsteilnehmer*innen über verschiedene Formen der Gewalt gegenüber Menschen in Psychiatrien: Einsperrungen, Fixierungen an Betten und die zwangsweise Verabreichung von Medikamenten mit oft fatalen Schäden für Körper und Psyche. Ihre klare Forderung an das AWO Psychiatriezentrum lautete: „Willkür, Gewalt und Zwang beenden!“

Bevor die Demonstration beginnen konnte, wurden mindestens drei Personen, die sich das APZ-Gelände anschauen und dort mit Leuten sprechen wollten, von der Polizei daran gehindert. Zwei von ihnen wurden mitgenommen auf die Polizeiwache und erst wieder freigelassen, als die Demonstration bereits begonnen hatte. Darüber hinaus wurde einer Bewohnerin des APZ die Teilnahme an der Versammlung durch das Personal verboten. Ein Austausch zwischen den APZ-Inhaftierten und den mit ihnen solidarischen Menschen scheiterte an jenem Tag somit an den Repressalien durch die Polizei und das APZ-Personal.