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Ehrendoktorwürde für Peter Lehmann

Wer sich international mit Menschenrechtsverletzungen in der Psychiatrie, mit der Psychiatriebetroffe­nenbewegung und mit Alternativen zur Psychiatrie beschäftigt, stößt unweigerlich auf den Namen Peter Lehmann.

In Anerkennung seines außerordentlichen wissenschaftlichen und humanitären Beitrags für die Durchsetzung der Rechte Psychiatriebetroffener wird die Psychologische Fakultät der Aristoteles-Universität Thessaloniki (Griechenland) am 28. September 2010 die Ehrendoktorwürde an Peter Leh­mann verleihen.

Die Zeremonie findet um 12.00 Uhr an der Aristoteles-Universität statt. An gleicher Stelle und am gleichen Tag beginnt um 17 Uhr der internationale Kongress "Determing our own future: The way forward for all European users and survivors of psychiatry" organisiert von ENUSP, Mental Health Europe, dem Panhellenic Committee of (ex-) Users and Survivors of Psychiatry und dem Selbst­hilfe­förderprogramm der Psychologischen Fakultät der Aristoteles-Universität.

Peter Lehmann ist weltweit der erste Psychiatriebetroffene, dem für Pionierleistungen im Bereich der humanistischen Antipsychiatrie die Ehrendoktorwürde verliehen wird. *Die Ehrung wurde initiiert von Prof. Kostas Bairaktaris. Dieser war ab Ende der 70er Jahre über viele Jahre hinweg maßgeblich an der Auflösung des skandalösen Psychiatriegefängnisses auf der Insel Leros beteiligt und stieß Mitte der 80er Jahre den Deinstitutionalisierungsprozess in der Psychiatrischen An­stalt von Thessaloniki an. Er ist sich sicher, dass die von ihm initiierte Ehrung ein Symbol für die wach­sende Bedeutung der internationalen Bewegung von Psychiatriebetroffenen und anderen sozial Ausge­schlossenen darstellt.

Freundliche Grüße
Mary Nettle
(Vorsitzende von ENUSP)